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Juravenator starki

Europas besterhaltener Raubsaurier wurde 1998  im Zuge einer wissenschaftlichen Grabung des Jura-Museums Eichstätt nahe Schamhaupten entdeckt. Rund 152 Millionen Jahre ist das Fossil alt. Es handelt es sich um eine neue Dinosaurier-Art und -Gattung, die den Namen Juravenator – Jurajäger – erhalten hat. Selbst in der fossilienreichen Gegend des Altmühltals stellt der Dino eine spektakuläre Entdeckung dar: Der letzte und bis heute einzige andere Fund eines Raubdinosauriers – Compsognathus – aus Süddeutschland liegt mehr als 150 Jahre zurück. 

Juravenator war ein Fleischfresser, wie man aus den sichelförmig gebogenen und mit geriffelten Schneidekanten versehenen Zähnen ablesen kann. Kräftige Krallen an den Händen und Füßen dienten wohl zum Festhalten seiner Beute. Jeweils eine der Fußkrallen ist länger, beweglicher und stärker gekrümmt als die anderen, ähnlich wie bei den aus Filmen wie Jurassic Park bekannten Raptoren. Diese Krallen weisen ihn als spezialisierten, aktiven Jäger aus. Juravenator lebte auf einer Insel im flachen Jurameer, das damals ganz Süddeutschland bedeckte. Sein Beutespektrum dürfte Eidechsen, Insekten sowie Jungtiere von Urvögeln und Flugsauriern umfasst haben. Zum Zeitpunkt seines Todes war das gefundene Tier noch sehr jung und sicher nicht ausgewachsen.

Juravenator zählt zu einer Dinosaurier-Gruppe, von der man eine ganze Reihe befiederter Exemplare kennt. Unter ihnen sind auch die Ahnen der Vögel zu suchen. Dennoch zeigt der Neufund im Schwanzbereich, wo die Weichteile exzellent erhalten sind, keine Hinweise auf Federn. Stattdessen war die Haut des Tieres von kleinen Schuppen bedeckt: Möglicherweise eine Spezialisierung für das damals in der Region herrschende tropisch warme Klima, das eine „Daunenjacke“ überflüssig machte.