Während sich die natürliche Bestockung der südlichen Frankenalb ursprünglich vor allem aus Buche und Eiche zusammensetzte, beträgt der Eichenanteil heute nur noch 2 Prozent. Zahlreiche Eichen fielen der Axt zum Opfer, da das Eichenholz zu den besten und härtesten Holzarten gehört und daher von Tischler, Wagner und Zimmermann begehrt ist. Auch für Tief- und Wasserbauten wird Eichenholz verwendet, weil es wegen seines Gerbstoffgehaltes selbst im Wasser jahrtausendelang der Fäulnis widersteht; so haben sich Pfosten von Römerbrücken und Bohlen von Römerstraßen über nasses Gelände in der Eichstätter Umgebung erhalten.
Da der Wald nicht nur Bauholz und Werkholz, sondern auch den gesamten Brennstoff lieferte, wurden die Wälder mit zunehmender Bevölkerung im Mittelalter und in der frühen Neuzeit stark ausgeplündert. Der Raubbau setzte sich im 17. Jahrhundert fort, als nach den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges für den Wiederaufbau allenthalben Bauholz benötigt wurde. Obwohl die oft jagdfreudigen Landesherren die Eiche des Wildes wegen (Eicheln als Futter) unter besonderen Schutz stellten, nahmen die Bestände weiter ab. Die schnell wachsende Fichte war dann zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als eine geregelte moderne Forstwirtschaft einsetzte, der Ausweg, um die verwüsteten Waldflächen wieder zu bestocken.
Geht man von der Tausendjährigen Eiche aus weiter den Waldsaum entlang und biegt beim zweiten Weg nach links in den Wald ab, so trifft man auf die Reste einer Burganlage mit noch sichtbarem 6 Meter tiefen und rund 10 Meter breiten Halsgraben, vielleicht der ehemalige Sitz des Geschlechts der Ottersdorfer, die im frühen Mittelalter genannt sind.